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Webdesign

 

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Dieser Artikel behandelt Webdesign aus der Sicht des geschäftlichen Anbieters. Für technische Lösungen rund um HTML ist die umfassendste Anleitung in deutscher Sprache "SELFHTML" von Stefan Münz.

Was Webdesign nicht ist

Webdesign ist ein irreführender Begriff. Es handelt sich nicht um "Design". Modernes Webdesign ist auch nicht die Benutzung des Codierungs-Sprache "HTML", obwohl dies dazu gehört. Schließlich arbeiten schon zahlreiche Agenturen weitgehend ohne HTML-Kenntnisse, indem sie vorgefertigte Systeme für ihre Kunden anpassen.

Webdesign ist weiterhin nicht die Erstellung von Content - den liefert oft genug der Kunde, und aus Shakespeares "Hamlet" ein Online-Buch zu machen, wäre eine typische Webdesign-Aufgabe: aber ohne dass eine einzige Textzeile vom Webdesigner geschrieben würde.

Viele Web-Agenturen werben damit, wie "kreativ" sie sind - je mehr vorgefertigte Schablonen verwendet werden, desto stärker wird der Begriff betont. Aber Webdesign ist keine kreative Tätigkeit, zumindest nicht so, wie die breite Öffentlichkeit den Begriff versteht.

Was Webdesign ist

Definition: Webdesign

Webdesign ist die Lösung der Aufgabe, einen Medien-Inhalt (Text, Bild, Video, Musik oder Programm) online so zu publizieren, dass er maximale Verbreitung erreichen kann.

Dabei müssen zahllose Standards berücksichtigt werden, zum Beispiel:

  • Bildschirmgrößen von winzig bis riesenhaft
  • Unterschiedliche Betriebssysteme
  • Unterschiedliche Sprachwelten
  • Wahrnehmungsbarrieren (und ihre Minimierung)
  • Darstellungs-Standards des WWW, insbesondere für die Codierungs-Systeme und die Programme, die sie darstellen (Browser)
  • Unterschiedliche Darstellungen des optischen Teiles einer Webseite (Farbauflösung, Bildschirmauflösung, Möglicher Schwarzweiß-Ausdruck)
  • Unterschiedlich verbreitete Schriftarten
  • Ethnische und kulturelle Unterschiede
  • Unterschiedliche Rechts-Auffassungen

Ein(e) Webdesigner(in) ist jemand, der zunächst festlegt, was publiziert werden soll. Dann wird geklärt, wie die Publikation geschehen muss, d.h. auf welchen Medienkanälen. Dann wird die Zielgruppe definiert und eine Schätzung über die von ihr verwendeten Darstellungs-Geräte abgegeben. Anschließend werden die Standards gewählt, mit deren Hilfe versucht wird, die Zielgruppe zu erreichen.

Häufig erledigen Webdesigner noch andere Aufgaben, die ihre Kunden eben von ihnen erwarten. Dazu gehört vor allem Content-Arbeit (Texterstellung, Grafikdesign und nicht selten Fotoarbeiten und Video-Aufnahmen). Aber auch das Funktions-Design, also die Gestaltung des User Interface, muss ein Webdesigner leisten.

Typische Konflikte

Fortschritt

Die technische Entwicklung führt nicht selten zu Problemen mit der Kundschaft. Das geschieht dann, wenn ein neuer Standard sich etabliert, der zur Zeit der Erstellung der Internet-Seite noch nicht absehbar war. Hier gilt: je allgemeiner die Standards gewählt werden, denen ein Webdesign entspricht, desto zukunfts-sicherer ist es. Leider bedeutet das aber auch oft , dass die Webseite auf modische Funktionen verzichten muss und der Kunde sie als langweilig empfindet.

Lösung

Die Lösung ist, nicht-proprietäre Standards wie CSS, HTML und PDF einzusetzen und für Animationen auf freie Multimedia-Formate zu setzen, die in der Webseite nur wie in einem Container enthalten sind.

 

Designer malt Bild

Häufig arbeiten Webdesigner mit Designern zusammen. Häufig führt das zu Problemen. Denn der Webdesigner malt ein Bild, für das er sich auch noch Funktionen ausdenkt - von denen sich viele nicht in einer Webseite umsetzen lassen. Geleitet werden solche Designer von dem, was sie im Kino und in Computerspielen erleben.

Selbstverständlich lässt sich eine Webseite, wie gesagt, als Container für ein Online-Spiel gestalten. Das ist jedoch nicht Webdesign, sondern Programmierung; die Webseite, die das entsprechende Applet enthält, ist dabei wenig mehr als die kurze Angabe in HTML: "hier ist ein Multimedia-Inhalt".

Häufig sind Designer furchtbar enttäuscht, wenn sie darauf hingewiesen werden, dass die zarte, pastellige Farb-Abstufung ("Gradient") auf Smartphone-Bildschirmen ein einheitlicher Farbton sein wird; oder, dass die besondere Schriftart, die auf der Visitenkarte eingesetzt wurde, weltweit auf so gut wie keinem Computer verfügbar ist; oder, dass wir leider nicht bewirken können, dass jeder Betrachter der Webseite den exakt gleichen Bildschirm mit gleicher Auflösung und gleicher Grafikkarte einsetzt.

Wie eine Webseite aussieht, bestimmt nicht der, der sie erstellt, sondern der, der sie betrachtet.

Lösung

... es gibt keine. Man kann mit diesem Problem nur umgehen, indem man beim Produktions-Prozess oder während der Projektlaufzeit ständig Rücksprache hält, häufig an unterschiedlichen Systemen testet, ein gründlich angelegtes Pflichtenheft führt und durch Mockups frühzeitig klärt, ob die Vorstellung aller - des Kunden, seines Designers und der Tester - sich durch gutes Webdesign vereinen lassen.

Die gute Nachricht ist die: sind die Darstellungsprobleme weitgehend gelöst oder ist zumindest geklärt, wie man damit umgeht, ist der Internet-Auftritt in der Regel auch zugleich suchmaschinen-freundlich. Denn SEO ist im Grunde nichts anderes als die Antwort auf die Unterschiedlichkeit der Standards. Insofern wird ein Projekt, dass vernünftig geplant und durchgeführt wird, einen langfristigen Erfolg in jeder Hinsicht garantieren; und dem Kunden nachhaltig zu nützen, ist das letztendliche Ziel aller Maßnahmen im seriösen Webdesign.


 

 

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